Am 24.08.2023 haben wir Portugal wieder verlassen und sind in Südspanien erneut über die Grenze gefahren. Ab dem Moment sind unsere Uhren wieder eine Stunde vor, auf die MESZ umgeswitcht, denn in Portugal gibt es eine Stunde Zeitverschiebung.
Sevilla
Auf der in Summe fünfstündigen Autofahrt hatten wir einen Zwischenstopp in Sevilla eingeplant. Wir hatten im Vorfeld Tickets gebucht, um den kunstvollen königlichen Palast (Alcázar-Palast) und die wunderschöne Kathedrale von Sevilla zu besuchen und wir sind durch die grüne Oase spaziert „Park Maria Luisa“. Auch alle anderen Gebäude haben uns fasziniert, ganz klar, eine wunderschöne und sehenswerte Stadt. Da die Temperaturen allerdings bei rund 43 Grad lagen, waren wir alle doch ziemlich mitgenommen, so dass wir diese schöne Stadt nicht so richtig genießen konnten. 🥵






Sierra Nevada
Unser Ziel für die ersten vier Nächte in Spanien war Andalusien, dort sind wir kurz vor 21 Uhr, bei kühlen 15 Grad, angekommen. Unsere Unterkunft war in Monachil, im Gebirge „Sierra Nevada“. Monachil ist eine spanische Gemeinde in der Provinz Granada in Andalusien. In der Zeit von Ende November bis April ist diese Region wohl ein bekanntes Skigebiet. Uns hat sich ein spektakulärer Ausblick geboten, diesen haben wir die ganzen vier Tage genossen. Ebenso die anderen Temperaturen, diese lagen hier nämlich tagsüber im Durchschnitt bei 20 Grad (morgens um die 10 Grad). Ein krasser Temperatur Unterschied, so mussten wir doch für diese vier Tage tatsächlich an unsere Autodachbox, um dickere Kleidung rauszuholen 🤣
In diesen vier Tagen sind wir an zwei Nachmittagen einfach los durch das Gebirge gewandert, ohne Ziel, ohne Plan. Es ist immer wieder eine Wohltat fernab vom Trubel, mit zu erleben, wie gut uns allen die Natur tut. Die Jungs blühen immer wieder neu auf, spielen, klettern, tauchen ab, sind in ihrer Welt und bauen kreative Dinge aus dem was sie so finden. Einfach wunderschön zu beobachten. Tief durchatmen, spüren und wahrnehmen.














Granada
Am Samstag, 26.08.2023 stand Granada auf unserer Agenda. Eigentlich wollten wir uns auch die anderen schönen andalusischen Städte anschauen, aber diese lagen über 1,5 Autofahrstunden entfernt, das war uns einfach zu viel, hatten wir gemeinsam entschieden. So viel unsere Wahl auf Granada, welches nur rund 40 min. entfernt lag. Wir sind durch die schöne Innenstadt flaniert, haben die erneut wunderschönen Gassen und Häuserfronten bewundert, lecker Eis gesehen und von außen die große und anmutig wirkende Kathedrale angeschaut. Ein völlig überraschendes Highlight hat sich an diesem Nachmittag noch ergeben. Auf einmal standen wir vor einer Rossmann Filiale. Unglaublich. Mag vielleicht merkwürdig klingen, aber seit unserer Abfahrt, am 30.03.2023, habe ich im Ausland keine einzige Drogerie gefunden (und mittlerweile auch gar nicht mehr gesucht). Und vielleicht versteht mich die eine oder der andere, so ein Bummel durch ein richtiges Drogeriegeschäft kann schon Spaß machen 😆





Alhambra
Für Sonntag, 27.08.2023 hatten wir Tickets für die Alhambra. Die Alhambra ist eine der meistbesuchten Touristenattraktionen Spaniens, vielleicht sogar Europas. Die Alhambra ist ein historischer Gebäudekomplex auf einem Hügel, gehört zur Stadt Granada und ist wohl das Sinnbild des maurischen Stils der islamischen Kunstgeschichte.
Was sollen wir sagen? Ich würde mal behaupten, dass das, die schönste Sehenswürdigkeit ist, die wir bisher auf unserer Reise sehen durften. Wir hatten im Vorfeld relativ wenig Ahnung und entsprechend auch wenig Erwartungen. Wir haben uns sofort „schockverliebt“ und wurden in eine frühere Zeit mitgenommen, Wahnsinn. Welche Geschichten und Legenden dort wohl verborgen liegen? Bei solchen beeindruckenden Erlebnissen wird uns immer wieder aufs Neue bewusst wie wunderschön unsere Erde doch ist und wie dankbar wir sein dürfen, dass wir ein Teil davon sind.
Wir sind im Generalife gestartet und haben uns von den wunderschöne Gärten verzaubern lassen, den fantastischen Ausblick auf der Stadtmauer Alcazaba genossen, uns durch die einzigartigen Wege treiben lassen und haben als Highlight die wirklich unbeschreiblich schönen Nasridenpaläste bewundert.
Diese früheren orientalischen Einflüsse, die Paläste, Mauern & Gärten, diese ganz besondere Architektur haben uns in eine vergangene Zeit mitgenommen. Welche Geschichten und Legenden dort wohl verborgen liegen?
Auch unsere wilden Jungs fanden es schön und haben diesen besonderen Ort mit ganz anderen Augen entdeckt. Sie sind gerannt, haben die kleinsten Ecken und Winkel erkundet, an jedem Brunnen gestoppt und natürlich wurde auch wieder Verstecken gespielt.
Durch diese intensive Zeit und die vielen gemeinsame Erlebnisse lernen auch wir immer mehr, lockerer zu werden und ihre Wildheit so anzunehmen wie sie ist. Es sind Kinder und sie spielen, bewegen sich viel und sind manchmal auch laut & überdreht. Das ist nicht immer einfach für uns Erwachsene und gleichzeitig ist es doch so schön, sie so ausgelassen zu erleben.
















Ansonsten haben wir in diese vier Tagen eher gemütlich gestaltet. Am Vormittag waren wir jeweils in der Unterkunft, haben gespielt, gemalt, Seifenblasen gemacht, Postkarten geschrieben, Fernsehen geschaut, die Jungs haben sich selbst beschäftigt und Höhlen gebaut und Markus und ich haben auch etwas gearbeitet. Immer erst nach dem Mittagessen sind wir an diesen vier Tagen jeweils aufgebrochen, das hat uns gut getan.






Toledo
Am Dienstag, 29.08.2023 ging es wieder weiter. Vier Stunden Autofahrt lagen vor uns. Es sollte wieder ins Landesinnere (nach Toledo ) gehen, allerdings nur für eine Nacht. Dies war tatsächlich auch mehr gedacht, um die Strecke nach Nordspanien etwas zu entzerren und weniger, um unbedingt Toledo anzuschauen. Wir sind bei unter 20 Grad und 3.800 Höhenmetern aus Sierra Nevada losgefahren und bei um die 30 Grad angekommen. Irre!
Nach der Ankunft sind wir wieder einmal komplett überrascht worden 😅. Die nächste wunderschöne spanische Stadt. Eine ist schöner als die andere. 🤗 Auch war es uns nicht bewusst, dass es sich um die ehemalige Hauptstadt von Spanien handelt, alleine aus diesem Grund hat sich der kurze Aufenthalt in dieser schönen Stadt schon gelohnt, wenngleich es aus einer Unwissenheit heraus und zufällig so gekommen ist. 😆 Hinzu kommt, dass wir uns (natürlich wieder zufällig) ein besonderes Datum für diesen kurzen Zwischenstopp ausgesucht hatten, denn es wimmelte nur so von Polizei und Sicherheitskräften. Alle paar Meter standen männliche Polizisten, wir haben mehrere Scharfschützen auf den Dächern gesehen, sämtliche Gullis wurden geöffnet und kontrolliert und am Himmel flogen dauerhaft Hubschrauber und Drohnen ihre Runden. Das war aufregend und spannend, insbesondere für die Jungs. 🤗 Wir konnten nicht anders und haben eine Journalistin angesprochen und gefragt was hier vor sich geht. Sie erzählte von einem EU Treffen mit der EU Chefin. So kam es, dass wir einige Zeit der festen Überzeugung waren, dass demnächst Frau van der Leyen persönlich hier vor uns stehen würde. Also hielten wir Ausschau, während wir durch die Gassen geschlendert sind und haben immer wieder über diese Polizeimaßen alle paar Meter gestaunt. Genau zum richtigen Zeitpunkt zurück am Hauptplatz fuhr ein großer Bus vor und die Sicherheitskräfte und Menschenmasse wurde eindeutig unruhiger und formatierten sich auffällig um den parkenden Bus, somit war klar, gleich geht’s los. 😁 Zugegeben – auch wir fieberten voller Spannung mit und konnten die Augen nicht von den aussteigenden Persönlichkeiten halten. Aber keine Frau von der Leyen war dabei. Nachdem wir nochmals ordentlich Google befragt hatten, wurde klar, dass es doch ein Missverständnis zwischen der Journalistin und uns gab. Ja, es war ein EU Treffen (informelles Treffen der Verteidigungsminister und Ministerinnen) aber ohne Chefin selbst. So sind wohl einige hochkarätige Politiker vor Ort gewesen, die es zu beschützen galt.
Abgesehen von diesem Spektakel ist an dem Nachmittag nicht mehr viel passiert und am nächsten Vormittag saßen wir schon wieder im Auto zum nächsten Zwischenstopp.








Burgos
Gegen 16 Uhr sind wir bei rund 25 Grad in Burgos angekommen. Eingeparkt, die nötigsten Dinge für zwei Übernachtungen geschnappt und los ging es per Google Maps, durch die Altstadt zur Unterkunft. Auf den ersten Blick waren wir tatsächlich etwas, nennen wir es „ernüchtert“. Keine niedlichen verwinkelten Gassen, keine besonders schönen Hausfassaden, wenig von dem Charme der vielen anderen spanischen Ortschaften. Wir waren eindeutig zu verwöhnt 😆 und hatten sicherlich auch schon einige absolute Highlights bewundern dürfen, so dass es dann Städte die „normal“ schön sind, einfach schwer bei uns haben sollten. Später am Abend wurden wir dann doch noch eines besseren belehrt, denn die spektakuläre Kathedrale von Burgos, die auch zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt und die Stimmung auf dem Platz drum herum hat es uns dann doch noch angetan 🤗 Burgos gehört zur spanischen Region Kastilien-León und ist eine Etappe auf dem bekannten Jakobsweg.
„Seit über 1000 Jahren wandern Pilger zum Grab des Apostels Jakobus in der spanischen Stadt Santiago de Compostela.“
Wow, das finden Markus und ich sehr spannend. Wissend, dass wir auf unserer Route eben genau diese Stadt und somit einen Teil des Jakobsweges kreuzen werden, haben wir auch mit den Jungs viel darüber gesprochen. So kam es, dass wir seit einigen Tagen immer mal wieder, ein Stündchen während des Autofahrens das fantastische Buch von Hape Kerkeling „Ich bin dann mal weg“ als Hörspiel hören. In dieser unterhaltsamen Erzählung lässt Hape Kerkeling seine Zuhörerinnen und Zuhörer auf besondere Art und Weise an seiner Pilgereise teilhaben, einfach wunderbar, wie wir finden. 😅 Markus und ich haben das Buch als auch das Hörspiel vor vielen Jahren bereits mehrfach verschlungen. Aktuell bereitet es uns erneut wahnsinnig viel Freude. Auch die beiden großen Jungs finden es toll und freuen sich jedes Mal, wenn wir es weiterhören.
Einmal in der Nähe des Jakobsweges und uns war klar, dass wir uns einen Teil des Weges anschauen würden. So sind wir, am Donnerstag, 31.08.2023, den Muscheln und gelben Pfeilen, an den Böden und Wänden, durch die Stadt Burgos gefolgt und einen „Mini Teil“ einer Etappe gelaufen. Dabei sind wir tatsächlich auch mehreren Pilgern begegnet. Richtig toll. 😅
Klar war, dass wir mit den Kindern keine ganze Etappe (20-30 km) laufen können (und auch wieder zurück kommen müssten). 😉 Aber etwas Pilgerluft geschnuppert zu haben, war ein tolles Erlebnis für uns. In unserer Instagram-Story-Umfrage (wer bereits den Jakobsweg gelaufen ist) kam raus, dass von insgesamt 197 Teilnehmenden, 8 Menschen den Weg gegangen sind. Das entspricht einem Verhältnis von 4% zu 96%. Wir finden es sehr beeindruckend, immerhin 8 Personen, WOW!
(Noch) „sehr leise“ ruft der Weg nach Markus und mir, mal sehen was sich hier noch in den nächsten Jahren ergeben wird. 🤗










Nach zwei Nächten in Burgos ging es wieder weiter, weiter Richtung Nordspanien, wo wir (wie gewohnt) über Booking.com eine Ferienwohnung gebucht hatten. Aber es sollte anders kommen. Dort angekommen hatten wir nämlich unser erstes Ferienwohnung Buchungs-Missverständnis. 🫤 Wir dachten, dass wir eine Ferienwohnung „für uns“ gebucht hätten – tatsächlich wäre es jedoch so gewesen, dass wir in einem großen Haus lediglich ein kleines Familienzimmer gehabt und uns den Rest (Bad, Küche, Wohnbereich) mit vielen weiteren Gästen hätten teilen müssen. Das war bei der Buchung nicht ersichtlich (was schon unfair ist), dafür auch einfach zu hochpreisig und wir waren darauf nicht eingestellt. 🤣
Gerade mit unseren tendenziell überdrehten, aktiven Kindern ist ein eigener Rückzugsort schon nicht ganz unwichtig, für alle Beteiligten. 😉 Hätte es sich um ein „kinderreiches-Spielhaus“ gehandelt, wäre das etwas anderes gewesen. Die Vermieterin hat auf unsere Info, dass wir weiterziehen werden (die wir natürlich sehr freundlich, wertschätzend und höflich übermittelt haben), sehr verständnisvoll und nett reagiert und schien außerdem nicht sonderlich überrascht (war sicherlich nicht das erste Mal für sie). Somit – Geld zurück- kein Problem! 😌
Wir hatten also gemeinsam aus dem Bauch heraus entschieden, dass wir weiterziehen werden, zu diesem Zeitpunkt, ohne gebuchte Unterkunft für diesen Tag. Wie immer im Leben „Alles ist für etwas gut“. 🙏 Verschiedenes hat sich aufgrund dieser Situation ergeben und ist mir aufgefallen. ✨ Durch diese ungeplante Situation hat sich eine richtig tolle, aufregende Stimmung bei uns fünf ergeben. Es hat sich wie ein Abenteuer angefühlt, ohne Unterkunft weiterziehen und einfach zu schauen was sich alternativ ergeben wird – und vor allem zu vertrauen, dass sich genau das Richtige zeigen wird. 🌈 Wir haben alle wild durcheinander gesprochen, waren aufgeregt und haben Pläne geschmiedet, was wir im Notfall tun würden (im Wald im Freien schlafen, im Auto.. 😁). Richtig genial war, wo es uns am Ende hin verschlagen hat. Auf einen rustikalen Campingplatz – in Frankreich 🤗 Wir sind also schon zwei Tage früher als geplant in Frankreich angekommen, ganz besonders die Jungs fanden das richtig cool. 😎 Alleine die Landschaft war sooo schön und erholsam für unsere Augen. Wunderschöne Gegend. Und auch die Tatsache, dass wir diesen Campingplatz & Umgebung gar nicht wirklich erkunden konnten, da es bereits ab dem Ankunftsabend über 24 Stunden sintflutartig geregnet hat, hat uns nicht sonderlich gestört. Wir haben die Zeit gut genutzt und getuscht, gemalt, gebastelt, gekocht, die Schulmaterialien für den Online-Schulstart am Montag, 04.09.2023 vorbereitet, gearbeitet und Fernsehen geschaut, während es draußen stürmte – immerhin, hatten wir lange nicht mehr.


Am 03.09.2023 sollte es auch schon wieder weitergehen, in die geplante Unterkunft für sieben Nächte, auf einen großen Campingplatz (gleiche Kette wie in Portugal) in Südfrankreich, Nähe Bordeaux.
In dieser Woche, ab dem 04.09.2023, wird für uns ein neuer Reiseabschnitt beginnen, denn dann startet die Online-Schule für unsere drei Jungs. Sie werden von montags bis freitags am Vormittag (MESZ) Online-Unterricht haben. Dabei treffen sie sich virtuell mit ihren neuen Klassenkameraden, Klassenkameradinnen und den Lehrerinnen. Alle teilnehmenden Schülerinnen, Schüler und Lehrerinnen werden sich von anderen Orten auf der Welt online dazuschalten, alle haben die gleichen Voraussetzungen, es ist eine reine Online Schule.
Deutsch, Mathe und Englisch sind die Hauptfächer. Hinzu kommen Projektunterricht und Coaching zu lebensnahen Themen. Wir werden unseren Reiserhythmus nach den Schulzeiten richten und Ausflüge und Weitereisen insgesamt weniger und wenn dann nur noch an den Nachmittagen oder am Wochenende planen. Ab Anfang Oktober sind wir für acht Wochen auf Zypern, wo es reisetechnisch wieder etwas ruhiger wird. Das wird sicherlich einen guten Einfluss auf den Schulalltag haben. Im Moment sind wir in freudiger Vorfreude und geben den Jungs (und uns) Zeit, um in der neuen Situation anzukommen.
Wie immer wir werden berichten! 🤗
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Alles Liebe, eure
Sky and Sand Family💛