Sardinien, oh Sardinien, du standest von Beginn an ganz weit oben auf unserer Europa-Reisewunschliste und warst lang ersehnt, endlich sollte es soweit sein🥰.

Die Anfahrt war zum Glück weniger beschwerlich als sie hätte sein können, worüber wir überaus dankbar waren. Wir sind nämlich rund 24 Stunden vorher aus dem südöstlichsten Teil Italiens gestartet. Vor uns lag eine achtstündige Autofahrt, bevor wir am Abend um 22:30 Uhr mit der Fähre vom italienischen Festland (Hafen Civitavecchia, Nähe Rom) per Nachtfahrt nach Sardinien übergesetzt sind und die Fähre wie geplant am Mittwochmorgen, 24.05.2023 um 6:30 Uhr auf Sardinien (Nordosten, Olbia) angelegt hat. Unser Fazit war, dass tatsächlich in Summe alles – zeitlich, vom Ablauf und auch von der Stimmung her gut geklappt hat. „Kleine Quengelein oder Streitigkeiten“ sind wir als Dreifach-Jungen-Eltern gewohnt und hier überaus geübt drin auf Durchzug zu schalten (man kann uns auch Profis nennen😉).  Auf die lange Autofahrt hatten wir die Jungs (und uns 😆) mental mehrfach eingestimmt und vorbereitet und auch die Nacht auf der Fähre ging gut vorbei. Wir Erwachsene haben zwar schonmal besser geschlafen, aber die Freude über das anstehende Ziel hat uns durch die Nacht getragen.

Nachdem wir mit unserem Gefährt die Fähre verlassen haben, lag eine rund zweistündige Anfahrt zu unserer Unterkunft vor uns. Innerhalb von ungefähr sieben Minuten war es erstaunlich ruhig auf der Rückbank, zwei von den drei Jungs waren dem Tiefschlaf verfallen, der Dritte hörte sein Hörspiel und machte ebenfalls einen leicht erschöpften Eindruck. Am Rande – kein Wunder – auf der Fähre lagen wir alle erst um ca. 23:30 Uhr in den Betten (heißt nicht, dass dann auch direkt Ruhe war 😉) und ab 5:30 Uhr ertönten schon die ersten Durchsagen per Lautsprecher (ja auch in den kleinen Kabinen), dass die Anfahrt auf Sardinien begonnen hat und alle ihre Kabinen räumen sollten. Zurück zum Thema – in der absoluten Mehrheit sitzt Markus bei unseren Autofahrten am Steuer, so auch diesmal. Doch auch hier breitete sich eindeutig starke Müdigkeit aus, so dass wir diesmal recht schnell die Sitze tauschten. Am Ende war es so, dass ich ca. die Hälfte der Anfahrt, die wunderschöne Insel alleine bestaunen durfte, mit einem Podcast im Ohr ging es durch stark kurviges Gebirge, welches grün und sehr abwechslungsreich auf mich wirkte.


Unsere 14 Tage in Tortolí

Sardinien ist in acht Provinzen unterteilt. Eine dieser acht Provinzen ist „Ogliastra“ und liegt mittig an der Ostküste von Sardinien. Die Hauptstadt dieser Provinz ist Tortolí. Wir finden Tortolí vereint typisches Urlaubsflair mit einem super Ausgangspunkt für die Erkundungstour der Ostküste Sardiniens.


Rocce Rosse

Die roten Felsen von Arbatax aus vulkanischem Gestein (Porphyr). Nicht weit von unserer Unterkunft war dies eins unserer ersten Ziele. Wir sind voller Begeisterung überall rum-rein-und raufgeklettert, gut machbar auch für unseren Jüngsten. Wunderschöner Blick auf das türkisfarbene Meer und lädt auf jeden Fall ein, einen Moment inne zu halten, zu verweilen und zu genießen.


Pedra Longa

Eine gewaltige und markante Felsnadel direkt an der Küste. Schon bei unserer Anfahrt konnten wir erahnen, welches tolle Naturspektakel uns dort erwarten wird. Über Serpentinen, die es in sich hatten, einigen von uns war ziemlich flau im Magen, erreichten wir einen Parkplatz, von dem aus mehrere Wanderwege ans Meer zu dieser Felsküste führten. Also spazierten wir los, ich selbst natürlich mit FlipFlops – zum Glück war das aber tatsächlich machbar. Wir verbrachten schätzungsweise eine gute Stunde an der Küste, auf den schönen Felsen, mit Blick auf die wunderschöne malerische Felsküste und die gewaltige Felsnadel Pedra Longa. Zum Baden war dieses Ziel nicht geeignet, denn die Felsen reichen bis ins Wasser, reinspringen hätte vielleicht noch geklappt, beim Ausstieg aus dem Meer wäre es schwierig geworden, die Jungs hatten dennoch sehr viel Spaß bei der Kletter-Erkundungstour der Felsen.


Strände rund um Tortolí

Natürlich waren (und sind wir weiterhin) besonders darauf aus, die überall bekannten wunderschönen Buchten und Strände Sardiniens zu entdecken & zu erkunden. In unserer Zeit in Tortolí haben wir einige Strände in der Region gesehen. Wirklich, wirklich schöne Strände, mit blauem, kristallklarem Wasser und weißem Sandstrand. Wir glauben aber, dass die sardinischen Strände noch mehr an Zauber zu bieten haben. So wie wir bisher mitbekommen haben, sind einige der ganz besonderen Highlights in den kleinen Buchten versteckt, die tatsächlich nur per Boot übers Wasser erreichbar sind. Am allerbesten haben uns die beiden Strände „Spiaggia di Cala Ginepro“ und „Spiaggia di Cea“ gefallen.


Cala Goloritzé

Dies ist eine kleine, wunderschöne Bucht mit weißem Kieselstrand und großen weißen Felsen, die entweder per intensiver Wanderung zu Fuß oder per Bootstour übers Meer erreichbar ist. In unserem Fall war es das Ziel einer in Summe rund 9 km langen Wanderung. Der Fußweg durch das grüne Naturgebirge hat genauso viel Spaß gemacht, wie er auch anstrengend war 😆. Die Strecke ist unserer Einschätzung nach schon eher anspruchsvoll einzuordnen, auf dem Hinweg ging es viel bergab, was einfach klingt, tatsächlich jedoch eine Herausforderung war, da die Wege sehr uneben und steinig sind und somit die Schritte auch sehr wackelig waren. Da es die gleiche Strecke zurück geht, ging es logischerweise entsprechend viel bergauf, das war zwar etwas sicherer beim treten, jedoch muskeltechnisch viel anstrengender. Aber beide Touren haben sich sowas von gelohnt, die weiße Traumbucht war jeden Schritt wert. Viele andere Besucher berichten im Netz von einer völlig überfüllten Bucht, was deren Besuche natürlich stark getrübt hat. In unserem Fall waren ebenfalls viele andere Besucher vor Ort, jedoch war es auf keinen Fall völlig überfüllt. Was für uns eher, sagen wir mal, „einschränkend“ war, war die Tatsache, dass es in der Bucht extrem wellig war und wir somit einen recht „aufregenden“ Weg ins Wasser hatten und das Baden etwas anders als sonst war. Dennoch waren wir alle fünf sehr begeistert und uns beim gemeinsamen „Tages-Wanderungs-Fazit“ einig, dass sich die Anstrengung gelohnt hat.


Santa Maria Navarrese

Der niedliche Küstenort ist unweit nördlich von Tortolí entfernt, so dass wir auch hier mehrfach zu Besuch waren. Wir sind durch den kleinen Ort spaziert und haben am Strand gedöst, sehr gut hat uns der kleine Yachthafen gefallen. Was uns aber mehrfach dorthin gezogen hat, ist der wirklich tolle Kinderspielplatz („Parco per bambini“). Denn das ist etwas was ansonsten weit und breit an der Ostküste Sardiniens fehlt 😐.


Kletterpark Portuland Arbatax

Immer wieder sind wir hier vorbeigefahren und irgendwann hatten uns die Jungs überzeugt – hier müssen wir hin 😆. So kam es, dass wir eine Stunde klettern gebucht und die Jungs ihren Spaß hatten. Unser Jüngster hatte zwischendurch ein kleines Tief, da er viel lieber mit den Großen den hohen Parcours mitgeklettert wäre. Aber Regeln sind Regeln, auch auf Sardinien.


Orgosolo

Dies ist ein in Reiseführern als „Banditendorf“ bekanntes Bergdorf. Total spannend, Spiegel.de hat im Jahr 2016 dazu einen interessanten Artikel veröffentlicht. Trotzdem haben wir uns dort hingewagt 😆 und sind durch die kleinen Gassen spaziert und haben die vielen, vielen handbemalten Hauswände voller „Murales“ bestaunt. Anschließend hatten wir vor einen in der Nähe gelegenen Wasserfall zu besuchen. Hier hat uns Google Maps allerdings einen Strich durch die Rechnung gemacht und uns falsch geführt. Wir sind etwas verloren durchs bergige Gebirge gewandert und am Ende enttäuscht zum Auto zurückgekehrt. So was kommt auch mal vor. Okay, die Wasserfälle heben wir uns für unsere Asienreise ab Ende 2023 auf 🥰.


Baunei

Baunei ist eine kleine Ortschaft, die wieder über Serpentinenstraßen erreichbar ist. Das Bergdorf liegt eingebettet in einer Felswand, mitten im Gebirge. Wir schlenderten durch den kleinen Ortskern und haben uns auf einer hübschen Terrasse ein leckeres Gelato gegönnt, mit Blick auf ein Fußballfeld und die wunderschöne umliegende Naturlandschaft


Kirche Sant’Andrea Apostolo

Eine gemütliche Dorfkirche mit charakteristischen Details gehört auch zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt Tortolí. Hier sind wir von unserer Unterkunft aus durch die kleinen Straßen Tortolís flaniert um diese Sehenswürdigkeit auch anzuschauen.


Villagrande

Wahrscheinlich eins unserer Hauptziele an der Ostküste. Wie wir bereits in diesem Blogbeitrag vom 22.02.2023 berichtet haben, drehen sich unsere größten Antreiber für unser Reise um die Themen, „Glück – glücklich sein“, „Gesundheit“ und „Sinn des Lebens“. Aus diesem Grund waren wir ganz besonders gespannt auf den Ort Villagrande, in den hügeligen Hochlagen Ost-Sardiniens, dort wo die Menschen überdurchschnittlich alt werden. Für alle Interessierten ist hier ein Artikel verlinkt, in dem über „Die Geografie des langen Lebens“ berichtet wird. Auch hier sind wir durch die Straßen geschlendert und haben die vielen schönen „Murales“ bewundert. Auf diesen besonderen Wandbildern haben so viele ehemalige sehr alt gewordene Dorfbewohner einen weiterhin festen Platz im Dorf. Auf den ersten Blick sieht man nur die handgemalten Portraits dieser Menschen, beim genaueren Hinschauen, war die Verbundenheit mit dem Dorf zu spüren. Dem Magazin Spektrum zufolge werden die Menschen hier besonders alt, weil sie ihr Leben lang in der Familie bleiben und ihr Ansehen mit dem Alter immer größer wird, so schön 💛. Leider sind wir bei unserem Dorfbesuch kaum einem Menschen in den Straßen begegnet und abgesehen von den beeindruckenden Wandbildern, war auch sonst wenig in dem Dorf zu erkunden. 


Der Turm von San Gemiliano

Dies ist ein Sarazenenturm (früher ein Signal-Aussichts- und Verteidigungsturm) von dem aus Markus und die Jungs eine wunderschöne Aussicht in alle Richtungen hatten, während ich in der Unterkunft fleißig über meinen Ausbildungsthemen saß.


Was wir noch gerne gemacht/gesehen hätten

Unglaublich gerne hätten wir eine ganztägige Bootstour in die besonders schönen Buchten der Ostküste unternommen. Leider, leider hatten wir das für unsere zweite Woche an der Ostküste eingeplant und dort war dann völlig überraschender Weise das Wetter einfach zu kühl und wechselhaft, um eine solche Tour zu buchen. Darüber sind wir nachhaltig sehr traurig und hoffen das Beste für die Zeit an der Westküste. Auch hätten wir gerne noch Gairo Vecchio gesehen, ein Geisterdorf in den Bergen. Kurz zur Geschichte – während einer großen Flut-Katastrophe im Jahr 1951 verwüsteten Wassermassen das Dorf und rissen viele Häuser und Gebäude weg. Wohl so dramatisch, dass die Bewohner ihre Heimat verlassen und in der umliegenden Gegend neu aufgebaut haben. Dieses verlassene Geisterdorf „Lost Place“ hätten wir gern gesehen, leider hat sich dies jedoch auch nicht mehr ergeben.


Unser Fazit

Wir hatten schöne 14 Tage an der Ostküste Sardiniens. Wir durften malerische Bergdörfer besuchen, türkisblaues Meer genießen, schöne Bummel-Spaziergänge durch den abwechslungsreichen Ortskern von Tortolí unternehmen, viele Serpentinen befahren, eine unerwartet schöne Natur sehen und einiges mehr. In Summe hat uns die mediterrane Vielfalt sehr gefallen. Nun freuen wir uns auf die Zeit an der Westküste, die am 07.06.2023 startet. Von dort aus haben wir vor – natürlich neben dem Entdecken der Westküste selbst – ebenso die Nord-und Südküste etwas zu erkunden. Wie immer werden wir berichten 👍.


Apropos berichten

In unserem Blogbeitrag vom 12.05.2023 „Coming Soon“ kündigen wir an, dass wir euch tiefere Einblicke in unsere Reisewelt geben werden. Dies bereiten wir aktuell auch schon vor. Wir nutzen dies insbesondere für uns selbst als Aufarbeitung der Erlebnisse und unserer neuen Lebenssituation hinter den reinen „Sightseeing-Momenten“. Insofern nimmt dies (auch emotional) etwas Zeit in Anspruch, die wir uns auch unbedingt nehmen möchten. Unser selbst gesetztes Ziel ist es, bis zum Ende unserer Sardinien-Reise (Mitte Juli 2023) es soweit aufgearbeitet zu haben, um es mit euch zu teilen. In jedem Fall ist diese „Aufarbeitung“ für uns (selbst) sehr im Fokus 🥰.

Unabhängig davon folgt uns super gerne auf Instagram, dort teilen wir regelmäßig einen Teil unserer Alltags-Storys😎💛🥰.

Alles Liebe, eure
Sky and Sand Family💛

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